Ein Besuch im Atelier von Peter „Pit“ Müller
Wer in das Atelier von Peter „Pit“ Müller tritt, der möchte gar nicht wieder gehen. Gemütlich ist es in dem kleinen Raum: auf dem Tischlein am Sofa steht dampfender Tee und eine Schale mit Keksen. An den Wänden, in den Regalen, auf dem Fensterbrett sind aus der Zeit gefallene Fundstücke versammelt: knorrige Wurzeln, filigrane Federn, zauberhafte Steine, Tierfiguren. Schätze der Schöpfung. Dazwischen Pinsel und Farben, Stifte und Papier, Rahmen, Entwürfe, Leinwände.Das Motiv der Weinsonderedition 2017. |
Über Wochen hat er gegrübelt, Skizzen angefertigt, verworfen und umgearbeitet, bis ihm Zeus und Europa im Wasser aus der Tuschefeder sprangen. In Anlehnung an das diesjährige Festivalmotto „Europa, Du Schöne!“ hat Pit in Aquarell und Tusche die Entführung der schönen phönizischen Prinzessin durch den Gott Zeus in Stiergestalt festgehalten. Es ist ein sanfter Stier, von dem nur der Kopf zu sehen ist, und so wie Europa sich an ihn schmiegt und das Weinglas erhebt, ist sie keineswegs unglücklich über die Entführung.
Peter „Pit“ Müller. |
Dies alles ist in seinem Bild angelegt – wenn er sich auch mit dem erhobenen Weinglas einen augenzwinkernden Scherz mit dem Mythos erlaubt hat. „Ich trinke gern auf Europa“, sagt der Schöpfer des 2017er-Künstleretikettes und erhebt damit auch das Glas auf die europäische Vielfalt, die (nicht nur) zum diesjährigen Herbst- und Weinfest mit seinem Wandertheater-Festival das Geschehen auf dem Anger prägen wird.
Menschenmenge beim Weinfest 2008. |
Aufgeschrieben von Birgit Andert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen